Eine Geschichte, die vermutlich jeder von euch kennt. Eine Geschichte von Paketboten und Paketen. Und die Unterschiede.
Der Beamte
Da ist er, der gute alte Beamte, und ihr könnt euch denken, von welchem Unternehmen ich hier spreche. Kennt jeden, auch die Familienverhältnisse, hat ein Elefantengehirn, weiß mit wem man gut kann und mit wem nicht. Und man sich drauf verlassen kann, dass wenn man nicht da ist, das Paket trotzdem gutbehalten irgendwo ankommt. Und sogar meistens irgendwo, wo man weiß, dass es sogar dort gut verwahrt ist. Bei der netten Oma von schräg gegenüber zum Beispiel. Oder einfach bei den eigenen Eltern drei Straßen weiter.
Der Weitwurfathlet
Der, der Pakete über den Zaun ins Kindertrampolin wirft und wieder geht. Oder auch mal danebenwirft, bei einer Festplatte ist das ziemlich dämlich, Retoure. Um dann zwei Tage später die neue Festplatte im Regen vor der Haustür zu parken, wofür er hat über den Zaun bzw. das Hoftor klettern müssen (aka Hausfriedensbruch). Auch Retoure, war ja durchweicht. Haderte ob ich den Hausfriedensbruch gar anzeigen solle wegen abgrundtiefer Dämlichkeit.
Der Sprinter
Anhalten. Aussteigen. Abstellen. Klingeln. Einsteigen. Losfahren. 6 Sekunden. Respekt! Dafür stehen dann Pakete einfach auf dem Gehweg vor dem Hoftor. Scheint nicht so sinnvoll zu sein. Zumal ich sicher sagen kann: ich habe mich an der Klingel noch nicht gemeldet in den 6 Sekunden.
Der Fürsorgliche
„Du nehmen für Nachbar?“ – klar, gerne. „Zettel?“ – Nein, passt. Ich sag drüben Bescheid. „Danke für Hilfe!“ – miteinander ist einfach immer toll. Und einfach.
Die Organisationschaoten
Ihr Paket ist bei uns und wird voraussichtlich morgen zugestellt. Klick, weil keiner zuhause, bitte 1 Tag später. E-Mail: null Problem, kommt am Wunschtermin. Dann bist du nicht da und bekommst eine Mail: wir stellen in ca. 1 Stunde zu. Moment? Heute? Nee, morgen, wie vereinbart? Hat ja gut geklappt. Danke, Verwaltung.
Wer so alles bei mir wohnt
Unterschrieben haben bei mir schon viele Leute und Nicht-Leute. Ich selbst obwohl ich nicht da war, eine andere bei mir im Haus anwesende Person mit dem Namen des Nachbarn, mein Briefkasten hat bereits mehrfach die Paketannahme schriftlich bestätigt. Unterschriften auf Paketen selbst sehen als mal komisch aus (ich nenne das immer Dr. Hoch-Lang, ein Haken hoch, dann ganz lang), mit gutem Willen kann man meinen Namen interpretieren. Frage mich immer was passiert, wenn ich so ein Paket mal doch nicht bekäme (nicht weil ich es wegfinde, sondern weil jemand anders es vor der Haustür oder vor dem Hoftor wegfindet).
Die Große-Dinge-Schlepper
Speditionen sind da ja ganz besonders. Aber normalerweise termintreu, rufen vorher an und sind hilfsbereit. Bis heute habe ich da eigentlich tatsächlich nur eins zu sagen: läuft mit euch!
Ergebnis?
Eigentlich sind alles arme Säue, müssen rennen für kleines Geld. Ich habe deshalb durchaus Geduld. Freue mich aber über den Fürsorglichen. Denn so einfach wäre alles einfacher.